Original Hellige Knächte und Mägde e. V.

Bei den Original Hellige Knächte un Mägde handelt es sich um die älteste Kölner Traditionstanzgruppe. Die „Helligen“, wie sie im Volksmund heißen, gehen zurück auf die unbescholtenen Söhne und Töchter der wohlhabenden Kölner Kappesbauern. Sie haben früher bei den Prozessionen die Heiligenbilder dem Allerheiligsten voran getragen und später den Kirmestanz mit einem Reigen eröffnet. Ihre Kleidung war schwarz. Die Mädchen trugen über langen Röcken weiße Schürzen, Halstücher und Rüschen im Haar und die Jungen Kniehose, Langrock und Dreispitz. Der Gruppe voran tanzte und sprang „Et Jeckebääntche“ (das jecke Berndchen), welches früher mit seinen lustigen Sprüngen der Gruppe den Prozessionsweg frei tanzte. Das Jeckebääntche ist gekleidet in den Farben der früheren Reichsstadt Köln. Ferner gehören zur Gruppe der Fähnrich und der Bauernschütz, der die Tanzgruppe gesanglich begleitet.
Genau wie die Roten Funken waren die Helligen Knächte und Mägde als historische Gruppe von 1823 an ohne Unterbrechung im Rosenmontagszug vertreten. So sehen sie auch 1823 als ihr Gründungsjahr. Die Bedeutung der Gruppe im Kölner Leben hat sich gewandelt, aber die Tradition ist geblieben. 1950 übernahmen die Lyskircher Junge, unter ihrem Präsidenten Jean Küster, die „Helligen“, die sich vorher der Großen Allgemeinen angeschlossen hatten, in Ihre Reihen und ließen die alte Traditionsgruppe wieder aufleben. So zogen sie 1950 nach 15 jähriger Unterbrechung, bedingt durch Krieg und Nachkriegszeit am 28.1.1950 in den Williamsbau ein, um den Gästen ihre Referenz zu erweisen. Der Erfolg war überwältigend.
Heute sind die Kostüme und die Tänze moderner geworden, ohne dass die alten Traditionen über Bord geworfen wurden. Die Tanzgruppe unterscheidet sich von anderen Tanzgruppen dadurch, dass sie keine akrobatischen Höchstleistungen bringt, sondern dem Reigen treu geblieben ist. Durch ihr zauberhaftes Bild und die Vermittlung kölscher Eigenart und kölschen Brauchtums sind die Helligen Knächte und Mägde einmalig im Kölner Karneval und bringen jeden Saal in Schwung.
Als dann 1997 der Leiter der Tanzgruppe durch den Vorstand der Lyskircher Junge entlassen wurde, erklärte sich die Tanzgruppe solidarisch und trennte sich geschlossen von der Gesellschaft. Die Tanzgruppe, die ihren Namen und die Kostüme in den traditionellen Farben schwarz-rot-weiß geschützt hatte, machte sich selbständig. Sie kooperierte 1998 mit der Grossen von 1823 und man feierte gemeinsam das 175 jährige Jubiläum. Zwischenzeitlich hat sich die Gruppe wieder von der Grossen von 1823 getrennt und tanzt jetzt als selbständige Gruppe, die dem Festkomitee angeschlossen ist, im Karneval.
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