Geht das überhaupt? Kölsche Lieder, ohne Rhein, Dom und Sonnenschein? Ein oberflächlicher Blick auf das Repertoire der kölsch singenden Interpreten der Region lässt Zweifel aufkommen. Doch der erste Eindruck täuscht: Es gibt sie immer noch, die kölschen Geschichten, die vom Alltag berichten, von großen und kleinen Gefühlen, von Menschen mit Ecken und Kanten, von Kuriosem und Schrägem. Mit der dritten Folge von „Kölsche Heimat“ würdigen wir diese Kunst des Geschichtenerzählens.
01 Niedeckens BAP - Dausende vun Liebesleeder
Das Stück wurde beim Konzert im Kölner Palladium aufgezeichnet, wo die BAP-Tour zum 40-jährigen Bandjubiläum im Dezember 2016 endete.
02 Def Benski - En dr Nohberschaff
Def Benski, kölscher Sprachvirtuose und Deutschrapper der ersten Stunde („Das duale System“, „Die Firma“), kombiniert seine Texte seit 2015 auch mit Reggae- Musik, wodurch eine neue, ungewöhnliche Verbindung entsteht.
03 Gerd Köster, Frank Hocker und das Kohberg Orchester -Seniorenstift Am Aasch e Tröötche
Neu aufgenommen wurde Kösters und Hockers wunderbare Würdigung des Seniorenstift „Am Aasch e Tröötche“, in dem selten Stille herrscht, weil es gealterte Musiker aller musikalischen Stilrichtungen beherbergt.
04 Philipp Oebel - Wer hätt die schönste Zängche?
Er sagt: „Qualitätskrätzjer sind unser größter Schatz, quasi unsere Kronjuwelen.“
05 Rockemarieche - Wenn Mädcher danze
Mit kraftvollem, virtuos gespieltem Rockabilly bringen fünf Musikerinnen die weitgehend von Männern dominierte kölsche Musikszene durcheinander.
06 Stefan Knittler - Do häs et, do bis et
Der kölsche Liedermacher spielt mit der Form der klassischen Krätzjer, die er bewusst nicht durchhalten will.
07 Paveier - Ejal wä du och fröhs
Das von Hans Knipp für die Paveier geschriebene Lied – erstmalig 2012 veröffentlicht – ist so etwas wie die Fortsetzung des weisen Textes von der „Kayjass Nummer null“
08 Wicky Junggeburth - Wochenenderlebnisse
Wicky Junggeburth hat sich für „Kölsche Heimat“ des wenig bekannten Liedchens aus dem Jahr 1950 angenommen.
09 Fuhrmann und Kulik und Haaser - Avjebrannt
Mit diesem Lied sind sie ganz nah dran an jener typischen Urform des Krätzje: Zwei Männer erzählen – sparsam instrumentiert – ihre Geschichten, schnörkellos auf den Punkt.
10 Aap futü - Mett wör nett
Das Stück „Mett wör nett“ ist ein klares Bekenntnis zur einfachen Speise, nach der sich mancher schon mal sehnen wird, wenn er gegen seinen Willen in ein zu feines Lokal geschleppt wurde.
11 Knubbelefutz un Schmalbedaach - Der Jotschingbon
Die Geschichte vom Gutscheinbon, der eines Tages vom Postillion vorbeigebracht wird und dann zu einer ganzen Reihe gereimter Spekulationen Anlass bietet.
12 Arno Steffen - De Reis´ in et innere
Ich Eine Reise ins innere Ich kann eine ganz schön anstrengende Angelegenheit werden: Selbstfindung, Selbstheilung und die Suche nach den guten Geistern erfordert Mut und Geduld.
13 Björn Heuser - Ich sök noh dir
„Ich sök noh dir“, das er für „Kölsche Heimat“ aufgenommen hat, ist ein Beispiel für Heusers Schaffen jenseits des Ganzjahres-Ballermann- Karnevals.
14 Gaby Koof - Fisternöll mem Senkmanns
Stief Zwei Fisternöllche gleichzeitig – das kann für alle Beteiligten schon mal kompliziert werden.
15 Bläck Fööss - Rollbrett
„Rollbrett“ aus dem unerschöpflichen Fööss-Repertoire, mitgeschnitten wurde bei den Konzerten in der Kölner Volksbühne im Mai 2017.
16 Zwei Hillije - Stehtisch-Fetisch
„Stehtisch-Fetisch“ in der Karnevalssession 2016/17 der heimliche Sessionshit.
17 Hans Süper und Jörg P. Weber Och hätte mer dat doch jewoss
Jede Zeile, die Hans Süper senior für seine Söhne Hans und Paul geschrieben hatte, wurde verstanden, jedes Strophenende beklatscht. Das ist über 65 Jahre her und war gleichzeitig der Start der Karriere von Hans Süper junior.