Wappen haben eine bestimmte Bedeutung. Sie wurden als Erkennungszeichen eingeführt. In Laufe der Geschichte wurden sie zu Hoheitszeichen. Wappen können aber auch zu Symbolen werden. Wappen oder einheitliche Kennzeichen entstanden vor etwa 700 – 800 Jahren. Sie wurden von den Kriegern getragen, die in Panzer und Kettenhemd sonst nicht erkennbar waren. Um Freunde und Feinde unterscheiden zu können trugen z.B. alle deutschen Krieger den Adler des Königs auf dem Schild. Von diesen Anfängen her hat auch heute noch jedes Wappen eine Schildform. Der nächste Schritt waren die Landeswappen, die Schild, Pferdedecke Helm und Waffen, mit denen man „gewappnet“ war schmückten. Im 13. Jahrhundert kamen Wappen für Kaiser, Könige, Fürsten und die Geistlichkeit dazu. So kämpften die Kölner unter dem Wappen ihres Erzbischofs, einem schwarzen Kreuz auf weißen Grund. Als dann, ebenfalls im 13. Jahrhundert, die Lehen erblich wurden, entstanden die Ritter- und Familienwappen.
1288 kämpften bei der Schlacht von Worringen die Patrizier gegen den Erzbischof Konrad von Hochstaden. Dazu brauchten sie ein eigenes Wappen. Ob es schon das Drei Kronen Wappen war ist nicht belegt. Nach dem Sieg über den Erzbischof musste Köln ein eigenes Wappen als Hoheitszeichen haben. Dieses Wappen trug im oberen Teil die drei Kronen auf rotem Grund. Es gab für Köln zwei gute Gründe die drei Kronen im Wappen zu führen. Einmal hatte Reinald von Dassel 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln gebracht, zum anderen galten die Weisen aus dem Morgenland als Schutzpatrone der Reisenden. Das zog große Pilgerscharen nach Köln und brachte Geld in die Stadt. Da Köln Mitglied der Hanse war, kamen auch auf diesem Weg viele Fremde in die Stadt gereist. So lag es nahe, die drei Kronen ins Wappen aufzunehmen.
Die Wappenfarbe rot-weiß geht auf die Farben der Hanse zurück. Das untere Wappenfeld war damals noch weiß mit einem Ornament oder Gittermuster. Ab 1499 wird dieses untere Feld auch mit Hermelinschwänzen in unterschiedlicher Zahl verziert. Sie dienten früher ganz allgemein zum Füllen weißer Wappenflächen. Die älteste Darstellung eines Kölner Wappens finden wir im Dom auf dem Grabmal des Erzbischofs Philipp von Heinsberg. Die Form der Kronen im Wappen wurde jeweils dem Zeitgeschmack angepasst.
Ab 1512 tauchen erstmals Flammen im Kölner Wappen auf, allerdings noch in wechselnder Zahl. Seit dem 17. Jahrhundert hat man sich auf elf Flammen festgelegt. Erst ab diesem Zeitpunkt werden die Flammen der Legende der Hl. Ursula und ihren Gefährtinnen zugeordnet. Das hängt mit den Ausgrabungen nahe der Ursulakirche zusammen, bei denen man auf zahlreiche Knochenfunde stieß, die man mit dem Martyrium der Hl.Ursula in Verbindung brachte. Ursula, Tochter eines christlichen Königs aus der Bretagne, unternahm laut der Legende, vor ihrer Hochzeit mit einem heidnischen Königssohn aus England, mit 11.000 Jungfrauen eine Pilgerfahrt nach Rom. Auf der Rückreise wurden sie alle in Köln von den Hunnen ermordet. Durch dieses Martyrium, so sagt die Legende, befreiten sie Köln von den Hunnen. Damit ist Köln die Einzige Stadt, deren Wappen eine Legende zum Inhalt hat.
Im Mittelalter trugen alle Bauwerke, die die Stadt errichten ließ, sowie der Grundbesitz Kölner Kaufleute außerhalb der Stadt und alle Torbogen und Stadttore das Kölner Wappen. Auch viele Gemälde von Kölner Künstlern wurden mit dem Stadtwappen versehen. Als dann 1794 die Franzosen Köln besetzten, wurde der Stadt das Recht auf ein eigenes Wappen abgesprochen. Alle Wappen an öffentlichen Gebäuden wurden entfernt. Die Städte konnten jetzt das Wappen Napoleons beantragen. Auch Köln ließ sich dieses Wappen genehmigen, das ein reines Rangabzeichen war und keinen Symbolcharakter für die Stadt besaß.
Unter den Preußen erhielt Köln1817 das Recht verliehen, den doppelköpfigen Adler im Wappen zu führen, wie in seiner reichsstädtischen Zeit (1475 -1794). Da Köln früher, obwohl es dazu berechtigt war, nie den Reichsadler im Wappen geführt hatte, entstand nun eine Unklarheit. Man beseitigte sie schließlich dadurch, dass man beide Wappen miteinander verband. Der Adler bekam das Drei Kronen Wappen auf die Brust. Aber schon bald verzichteten die Kölner wieder auf den Adler, da man das Drei Kronen Wappen als eigentliches Kölner Wappen ansah. Es wurde im Rat beschlossen, dass nur noch der Oberbürgermeister den Reichsadler mit dem Stadtwappen zu führen hätte, da auch seine Amtsvorgänger ihn benutzten. In der heutigen Zeit sind der religiöse Hintergrund sowie die Schutzfunktion des Wappens weitgehend in den Hintergrund getreten. Die drei Kronen sind zum Symbol für die Stadt Köln geworden. Wir finden sie als Markenzeichen z.B. auf Brot und Bierflaschen, aber auch Vereine und Gesellschaften tragen sie aus Verbundenheit zu ihrer Vaterstadt Köln im Emblem und auf ihren Fahnen und Standarten. Die Kronen erinnern heute erst in zweiter Linie an die Heiligen Drei Könige.
Unser Wappen steht als Symbol für die Stadt Köln. Dazu ist es geworden, weil wir Kölner uns damit identifizieren. Es spiegelt den Stolz der Bürger auf ihre Vaterstadt wieder und darum taucht es auch überall im Stadtbild auf, sogar vor dem Umbau des Heumarkts wunderschön als Blumenbeet vor dem Reiterdenkmal. Die Kölner tragen ihr Wappen voll Überzeugung auf Schmuck, T Shirts, Pullovern, Krawatten, Taschen und vielem mehr, denn „Mer all sin Kölle“!