"Es war einmal ein treuer Husar“, das Lied, dass 1820 entstand, ist auch heute noch ein Ohrwurm im Kölner Karneval. Laut Lingen Lexikon ist der Husar das ungarische Aufgebot zu Pferde. In Deutschland, im 16. Jahrhundert ist er schon ein bewaffneter Reiter und seit dem 17. Jahrhundert ein leichter Reiter in ungarischer Tracht.
Der berittene Kämpfer wurde im Laufe der Zeit zu einer legendären Gestalt. Man verehrte ihn und sah ein Vorbild in ihm. Allerdings verloren manche Reiter als kämpfende Truppe bald Ruhm und Würde. Nicht so die Husaren! Sie kämpften zwar in regulären Einheiten, bewahrten sich jedoch ihre ungebundene Kampfweise, die sich geradezu zu einer Tradition entwickelte. Eigentlich waren die Husaren nur eine Gruppe des berittenen Militärs, aber dies änderte nichts an ihrer kühnen und überraschend genialen Kampfweise.
Ein Husar verkörperte stets Courage, Energie, Mut und den Willen seiner Aufgabe gerecht zu werden. Er handelte auch in schwierigsten Situationen rasch, aber auch wohlüberlegt, denn er nennt einen unbegrenzten Scharfsinn sein eigen.
Auf Grund der auffallend ungarischen Uniformen und ihrem Draufgängertum waren die Husaren immer attraktive Persönlichkeiten. Der Husar war ein echter Volksheld, der Kämpfer für das Gute, um den sich Märchen und Erzählungen ranken.
Hierauf baut sich auch der Tradition der K.G. Treuer Husar auf. Gründungsmitglieder der Gesellschaft waren Veteranen eines Husaren-Regiments im Raum Köln, das sich mit Ende des Ersten Weltkriegs auflöste. Die Husaren-Kaserne stand früher dort, wo sich heute das Landeskrankenhaus Bonn befindet. Durch den Einzug der Husaren in den Karneval und die damit verbundene gesellschaftliche Bindung, hielt auch die traditionelle Uniform der Husaren einen Platz im Karneval. Sie blieb bis 1952 in ihrer ursprünglichen Art erhalten. Danach führte man die heutige, sehr aufwendigen, Uniformen des Treuen Husaren in blau-gelb ein.
Zur Gründung der Gesellschaft wurde das Lied vom Treuen Husaren, welches in seiner Urform „Es war einmal ein roter Husar“ hieß, von Heinrich Frantzen als Büttenmarsch komponiert.
Die Gesellschaft startete 1926 als Große Lindenthaler K.G. Husarenkorps „blau-gelb“ in den Kölner Karneval. Die Mitgliederzahlen stiegen schnell an, so dass man 1937 den Stadtteil verlassen musste, da sich kein geeigneter Saal dort befand. Die Husaren siedelten sich jetzt in der Innenstadt an. Damit verschwand auch die Bezeichnung Große Lindenthaler aus dem Gesellschaftsnamen und man stellte Köln hinter den Namen. 1938 stellte die Gesellschaft mit Peter Hubert Schupp den ersten Prinz, der auf Anordnung der NSDAP mit einer weiblichen Jungfrau durch die Session zog, da die Nazis keine Männer in Frauenkleidern duldeten. Das war ein großer Traditionsbruch, der angeordnet wurde, aber nach dem Krieg sofort wieder revidiert wurde. Denn die männliche Jungfrau hat Tradition in Köln und mit Traditionen bricht der Kölner so schnell nicht.
Die K.G. Treuer Husar hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kontakte zu allen Karnevalsgesellschaften im Ausland zu pflegen, die den Namen „Treuer Husar“ tragen.
Die K.G. Treuer Husar ist eine Korpsgesellschaft, die sich aufteilt in ein Tanzkorps mit ungarischen Tanzeinlagen, selbstverständlich in ein großes Reiterkorps, einen Musikzug und ein Offizierskorps. Neben dem Reiterkorps macht auch das Tanzkorps den Rosenmontagszug zu Pferde mit, so dass im Zug eine stattliche Reitergruppe zustande kommt.
Auch der Treue Husar ist eine reine Männergesellschaft, einzige Ausnahme sind neben dem Mariechen Frauen im Musikkorps, die auch in der Husarenuniform dabei sind.
Die Treuen Husaren engagieren sich stark für die Jugend und trainieren seit einigen Jahren eine Kindertanzgruppe, die Husaren-Pänz, die schon viele Preise eingetanzt haben.
2001 wurde die Gesellschaft vom Festkomitee-Präsident Hans-Horst Engels zum Traditionskorps ernannt.
Präsident ist Markus Simonian.