Ereignisse im Kölner Karneval 1945
"Et muß widder jet ze laache jevve!", meinten ein paar junge Männer im Oktober 1945, als sie mit Thomas Liessem über den Karneval sprachen. "Un söns hatt ihr kein Sorje?", schüttelte der spätere Brauchtumsvater sein weises Haupt. Am 11.11.1945 wird die "Kölnische" aus der Taufe gehoben, nachdem zuvor im Kegelclub "Die Senk" anläßlich einer Ahr-Tour beim Winzerverein in Rech die Vorbesprechungen stattgefunden hatten.
Die Roten Funken bringen bei einem Treffen am 29. September nach einem Aufruf von Eberhard Hamacher "Em Hohndersch" am Hahnentor wieder 55 Mann auf die Beine.
In einer Zeitungsnotiz heißt es: "Eine karnevalistische Veranstaltung hatte im nördlichen Stadtteil eine Anzahl Prothesenträger des vergangenen Krieges zusammengeführt, wobei ein junger Beinamputierter mit unverwüstlichem Humor das Präsidentenzepter führte.
In der Aula der Universität spielt die Cäcilia Wolkenburg ihr erstes Nachkriegsdivertissementchen: "Der Jan kütt heim!"
Mit "Das Glücksmädel" eröffnen Willy und Lucy Millowitsch ihr von Zerstörungen fast verschont gebliebenes Theater auf der Aachener Straße.
Ab Ende September gehen im Tazzelwurm die ersten kölschen Revuen über die Bühnenbretter.