Das Kölner Rathaus
Wer dem Brunnen seine Aufmerksamkeit widmet, dessen Blick fällt auch zwangsläufig auf die Renaissancelaube des historischen Kölner Rathauses. Die Zeiten, als von deren oberer Etage Ratsbeschlüsse verkündet wurden, sind längst vorbei. Urkunden belegen, dass Köln bereits 1135 als erste Stadt des deutschen Reiches an gleicher Stelle ein "Haus der Bürger" hatte.
Im Hansesaal des zweigeschossigen gotischen Saalbaus findet alljährlich eines der bedeutungsvollsten Treffen statt, wenn sich der für die Finanzierung des Kölner Karnevals so wichtige "Große Senat" mit dem Kölner Oberbürgermeister zu einem Essen trifft. An der Nordwand des im 19. Jahrhundert zur Erinnerung an die deutsche Hanse, die hier 1367 den Krieg gegen König Waldemar Atterdag von Dänemark beschlossen hatte, so benannten langgestreckten Saals sind die "Acht Propheten" befestigt, an der Südwand sind die aus dem 14. Jh. stammenden "Guten Helden", Vorbilder aus vorchristlicher und christlicher Zeit, angebracht und darüber ist Kaiser Karl IV. dargestellt, der der Stadt 1349 das Stapelrecht und 1355 das Wehrrecht bestätigte.
In dieser Umgebung lässt sich mit städtischem Tafelsilber nicht nur gut speisen, sondern auch gut spenden. Der Kreis der "Auserwählten" unter dem Präsidenten Jan Brügelmann ist zahlenmäßig klein aber von der Bedeutung her groß. Mehr Teilnehmer hat die alljährlich am 11. im 11. von der Karnevalistenvereinigung "Muuzemändelcher" veranstaltete karnevalistische Sessionseröffnungsfeier in der Piazetta des Rathauses, einem modern überdachten Platz, an dessen Wänden Bilder Kölner (Ober-) Bürgermeister, Dokumente und moderne Kunstwerke hängen.
Traditionell stellt der Festkomitee-Präsident das designierte Kölner Dreigestirn vor, der Oberbürgermeister hält eine launische, aber nicht immer unpolitische Rede und der Baas der Muuzemändelcher verleiht einer um den Karneval und die Stadt verdienten Persönlichkeit die "Goldene Muuz".
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